Montag, 14. Mai 2007

Saisonauftakt


Vor dem FSMM konnte ich mich nun wirklich nicht mehr drücken. Direkt vor der Haustüre, eine äußerst humane Stratzeit und das mit der Erkältung und Trainingsrückstand glaubt auch keiner mehr. Also rückten wir frohen Mutes mit Familien (zwecks Unterstützung) und Mitstreitern an. Kurz nach dem Start musste ich dann leider feststellen, dass sich meine Vermutung bestätigt zeigte: Die Konkurrenz hatte das tolle Wetter der vergangenen Wochenenden auch zum Trainieren genutzt.


Permanent am Anschlag quäle ich mich durch die erste Runde. Sicherlich - eine sehr abwechslungsreiche - ununterbrochenen abwechselnd steil bergauf und dann bergab - Strecke mit wenig Autobahnen und sogar ein paar sehr netten Trails. Dann endlich, die erste Runde ist geschafft. Am liebsten möchte ich aufhören, aber Spott klingt mir schon in den Ohren. Also weiter. Nun läuft es besser, wahrscheinlich weil man sich nicht mehr an den Einerundeknüpplern orientiert. Dann taucht sogar noch die schon auf Stunden enteilt geglaubte Konkurrenzperson auf. Die Motivation schießt nach oben. Eingeholt! Ein kotzende Kamerad am Rand führt dazu, dass ich mich auf einmal auch ganz komisch fühle - ein Blick auf die Pulsuhr verrät warum. Egal, im Downhill kann man regenerieren - in den Kurven weniger, wie sich zeigt! Dann noch ein paar "Wellen" - sehr euphemistisch - und dann vor der Meute, die in meinem Windschatten hängt, in dem letzte Singletrail - überholen unmöglich - und dann ab ins Ziel.
Hinterher hat's dann doch wieder Spaß gemacht. Vor dem nächsten Rennen muss aber noch einiges trainiert werden.

Sonntag, 6. Mai 2007

Im Naturschutzgebiet

Wie zu Beginn eines jeden Maienmonats entdecken die Forchheimer und einige, die sich dieser Region aus irgendwelchen Gründen (na, was kann das wohl sein) verbunden fühlen, ihre Liebe zur Natur. Und was läge da näher, als sich in ein Naturschutzgebiet zu begeben.


Aber irgendwie auch a weng öd, so nur Natur pur. Warum also den Naturbegriff nicht etwas weiter fassen und z. B. Naturprodukte gleich miterleben - und sind nicht letztendlich alle Getränke und Speisen ein Geschenk von Mutter Natur? Letztendlich! Und jetzt nix von Schlachtfabriken, Gammelfleisch, Käfighaltung, Antibotika, BSE! Natur ist angesagt! Also spricht nix gegen eine kleine Verpflegungsstation auf dem Ehrenbürg.


Und so ist das Walberla-Fest entstanden - natürlich mit einem fiesen Hintergedanken. Geplant war es als permanente Mahnwache für den Naturschutz: Geschützt werden sollte das Walberla v. a. für die Extremwanderer, die es sich zutrauen, diesen exponierten Monolith der Fränkischen zu erklimmen, und gegen Mountainbiker. Der perfide Gedanke: Wenn sich die Menschenmassen dort oben zertrampeln und jeden halbwegs sapßige Downhill durch kreuzweises Queren der Wege unmöglich machen, geben die Biker auf und der Berg gehört wieder alleine den Wanderen - wie früher in der guten alten Zeit. Doch ein Blick in den Fest-Kalender zeigt, wer ausdauernder war.

Woher mir dies alles bekannt ist. Seit einigen Jahren infiltriere ich die Festszene! Denn nur wer den Feind kennt, kann ihn besiegen. Und der Blick ist ja wirklich nicht zu verachten - wenn man mal ohne Bike unterwegs ist und in Ruhe ihn genießen kann.


Und wie ging ich zu Werke? Nun ja, nachdem ich genügend Informationen gesammelt hatte - so eignet sich der zwar direkte, folglich aber auch steile und NATÜRliche Weg von Wiesenthau nicht für den Kinderwagen - ergriff ich Maßnahmen zur Schwächung des Feinds. Ich erinnerte mich an Stalingrad und woran scheiterten wir? Der Nachschub! Also beschloss ich, die Versorgung mit dem Gerstensaft zu kappen, sprich zu vernichten, und griff beherzt zu.


Ein Bier - auf dem Walberla gibt es keine Bierchen - nach dem anderen wollte ich vernichten, um den Berg dauerhaft wandererfrei zu bekommen. Wenn die Biervorräte erschöpft wären und die Wanderer mit hängender Zunge den Berg kriechend verlassen würden, würde ich mich zu erkennen geben. Dieses Fanal, wäre dieser symbolträchtige Ort erste einmal in die Hände der Biker gefallen, hätte Signalwirkung: Die ganze Fränkische würde in unsere Hände fallen. Wanderer-Sklaven dürften nur noch die Wege markieren und kehren! Am Anfang lief es auch ganz gut:


Aber die vielen Konjunktive deuten es schon an. Letztlich war es ein Wiederholung von Stalingrad - und zwar für mich und nicht für die Wanderer. Die haben halt auch keine schlechte Kondition. Aber mein Feldwebel bewies Weitsicht und zwang mich zum Rückzug, bevor wir eingeschlossen waren. So muss jetzt wenigstens nicht ich die Wege kehren. Und kommendes Jahr versuche ich es erneut!