Sonntag, 6. Mai 2007

Im Naturschutzgebiet

Wie zu Beginn eines jeden Maienmonats entdecken die Forchheimer und einige, die sich dieser Region aus irgendwelchen Gründen (na, was kann das wohl sein) verbunden fühlen, ihre Liebe zur Natur. Und was läge da näher, als sich in ein Naturschutzgebiet zu begeben.


Aber irgendwie auch a weng öd, so nur Natur pur. Warum also den Naturbegriff nicht etwas weiter fassen und z. B. Naturprodukte gleich miterleben - und sind nicht letztendlich alle Getränke und Speisen ein Geschenk von Mutter Natur? Letztendlich! Und jetzt nix von Schlachtfabriken, Gammelfleisch, Käfighaltung, Antibotika, BSE! Natur ist angesagt! Also spricht nix gegen eine kleine Verpflegungsstation auf dem Ehrenbürg.


Und so ist das Walberla-Fest entstanden - natürlich mit einem fiesen Hintergedanken. Geplant war es als permanente Mahnwache für den Naturschutz: Geschützt werden sollte das Walberla v. a. für die Extremwanderer, die es sich zutrauen, diesen exponierten Monolith der Fränkischen zu erklimmen, und gegen Mountainbiker. Der perfide Gedanke: Wenn sich die Menschenmassen dort oben zertrampeln und jeden halbwegs sapßige Downhill durch kreuzweises Queren der Wege unmöglich machen, geben die Biker auf und der Berg gehört wieder alleine den Wanderen - wie früher in der guten alten Zeit. Doch ein Blick in den Fest-Kalender zeigt, wer ausdauernder war.

Woher mir dies alles bekannt ist. Seit einigen Jahren infiltriere ich die Festszene! Denn nur wer den Feind kennt, kann ihn besiegen. Und der Blick ist ja wirklich nicht zu verachten - wenn man mal ohne Bike unterwegs ist und in Ruhe ihn genießen kann.


Und wie ging ich zu Werke? Nun ja, nachdem ich genügend Informationen gesammelt hatte - so eignet sich der zwar direkte, folglich aber auch steile und NATÜRliche Weg von Wiesenthau nicht für den Kinderwagen - ergriff ich Maßnahmen zur Schwächung des Feinds. Ich erinnerte mich an Stalingrad und woran scheiterten wir? Der Nachschub! Also beschloss ich, die Versorgung mit dem Gerstensaft zu kappen, sprich zu vernichten, und griff beherzt zu.


Ein Bier - auf dem Walberla gibt es keine Bierchen - nach dem anderen wollte ich vernichten, um den Berg dauerhaft wandererfrei zu bekommen. Wenn die Biervorräte erschöpft wären und die Wanderer mit hängender Zunge den Berg kriechend verlassen würden, würde ich mich zu erkennen geben. Dieses Fanal, wäre dieser symbolträchtige Ort erste einmal in die Hände der Biker gefallen, hätte Signalwirkung: Die ganze Fränkische würde in unsere Hände fallen. Wanderer-Sklaven dürften nur noch die Wege markieren und kehren! Am Anfang lief es auch ganz gut:


Aber die vielen Konjunktive deuten es schon an. Letztlich war es ein Wiederholung von Stalingrad - und zwar für mich und nicht für die Wanderer. Die haben halt auch keine schlechte Kondition. Aber mein Feldwebel bewies Weitsicht und zwang mich zum Rückzug, bevor wir eingeschlossen waren. So muss jetzt wenigstens nicht ich die Wege kehren. Und kommendes Jahr versuche ich es erneut!

4 Kommentare:

Schneeflocke hat gesagt…

Mensch Michl, das hätte ich Dir ja nie zugetraut.
Ich hab gedacht, Du schaffst das dort immer mit dem Zweirad hoch.
Und jetzt brauchst schon ein 4rädriges Gefährt, welches Dich beim Hochgehen stützt; und runter ja sowieso bei Deinem Gerstensaftverbrauch ;-)

map hat gesagt…

..MAI .. is der schee! ,-)

Ein Prosit der Gemütlichkeit!

MudShark hat gesagt…

aaaaaachtung!

herr general, eine geniale strategie, doch die ausführung musste scheitern! ein einzelnes gemetzel kann die auseinandersetzung nicht beenden. jeder abc-schütze weiss: 'steter tropfen höhlt den stein' und 'gemeinsam sind wir stark'.

die geballte wandererarmee mit ihren treppen und geländern kann nicht im einzelkampf vernichtend geschlagen werden. es gilt weitere brückenköpfe zu erobern und in guerilla-taktik mit einzelnen 'stichen' und sabotage aktionen (nachschubwege abschneiden, demoralisieren) entscheidend zu schwächen.

ein grosskampftag wird der vatertag! hier können wir mit breitem aufmarsch an den wandererfronten rechnen und dem feind tausendfach geradewegs ins gerötete auge blicken! ich rechne mit ihrer unterstützung und werde weitere truppenteile mobilisieren. das ziel der kommandoaktion dürfte bekannt sein. details werden nachrichtendienstlich kommuniziert.

rührt euch!

admin hat gesagt…

@ schneeflocke: "stützen" ist gut!

@ mudshark: so im nachhinein lässt sich eine gescheiterte strategie leicht als ausichtslos abqualifizieren.
aber nur die erfahrung bereichert einen. gerne können wir am vatertag eine erneute attacke starten. unterstützung ist wohl von bollerwagen ziehenden recken im kampf gegen die militanten waldokkupanten zu erwarten. ein teil ihrer taktik ähnelt ja meiner - nachschub-vernichtung. allerdings erscheint die zusätzliche komponente reizvoll und zielorientiert: massiertes auftreten mit dem zwecke der wegräumung. Also in diesem sinne: sattelt die rösser, zurrt fest die helme - und greift nach getaner arbeit zum wohlverdienten humpen!