Dienstag, 8. Juni 2010

TransGermany - Schammelsreiter and friends #3

Ahhh, ist das gemütlich in meinem fetten, warmen, trockenen Federbett. Genüsslich laufen die Bilder des Tages noch einmal vor meinem inneren Auge ab. Rasante Abfahrten mit harten - und überflüssigen - Positionskämpfen...


... und aufregende, weil öfters eine Überraschung bereithaltende Bachdurchfahrten...


... und eine zufriedenstellende Platzierung. Nun, ich will nicht zu viele Klischees bemühen - irgendwann wache ich natürlich auf und der erste Weg führt mich nicht zur Toilette, sondern auf den Balkon zur Begutachtung des Wetters. Und Gott sei dank, das Thema "Regen" ist durch. Also erst einmal auf die Toilette.

Nach einem üppigen Frühstück - das war auch schon vor Rennbeginn von Nöten - mussten wir erst unsere immer schwerer werdenden, weil immer mehr nassere Klamotten beinhaltende Taschen gut 2 km zum Camp wuchten. Danke Schlüsselbein, dass du nicht die Grätsche gemacht hast. Dann die übliche Stunde Warten im Startblock - in der prallen Sonne. Na geht doch! Um mich herum lauter Fahrer, die verdammt schnell aussehen. Ohne Regenjacken (jetzt hat sich das böse Wort doch noch einmal eingeschlichen) muss ich feststellen, dass keiner so ein Duftl-Shirt wie ich trägt. Alle sind von irgendwelchen Teams oder Vereinen. Manche hilft das dennoch nichts. Der Startschuss reißt mich aus meinen Gedanken und wie als Reminiszenz an die vergangenen Tage rein ins Wasser.



Anschließend die erste Rampe - und der erste Stau. Klasse Streckenführung Uli! Nach ein paar Kilometern von einer breiten Straße auf einen sacksteilen Waldweg. Und vor dir Sich-selbst- und-ihre-Oberschenkel-überschätzende-2-fach-Kurbel-Fahrer. Dann die erste Abfahrt und der erste Verbremser. WD40 macht sich echt nicht so gut auf den Bremsscheiben. Und schon ist die Monsterwand des Tages erreicht - der Hammeranstieg zur Buchlalpe, genau mein Ding. Dann noch ein Dank an Uli, für den einzigen Singletrail des Tages eine quasi senkrechte, knietiefe Matschrinne auszusuchen. Gut, dass wir am Lago auch Tragen trainiert haben. Also auch hier angreifen.


Weiter geht es in flotter Fahrt, aber nicht flott genug oder eben nur flott und nicht schnell. Auf den Asphaltabfahrten schießen immer wieder Kamikaze an mit vorbei - ohne sich zu verbremsen - meistens.



Nur noch ein Anstieg. Und ich muss reißen lassen. So ein mittelsteiler Rennradanstieg ist am Ende zu viel, die gute Laune und das ordentliche Tempo fordert ihren Tribut . Ich quäle mich hoch, doch das Schlimmste kommt erst noch - zwei, drei, vier grobschottrige Stiche. Immerhin tolle Fans am Straßenrand, ohne Streckenkenntnis. Schon am ersten Stich schalmeit mir ein "Jetzt hast's g'schafft" entgegen. Ja Scheißerles. Nach dem dritten Mal entlädt sich die Frustration in einem Urschrei und treibt den Puls endgültig an sein Limit.


Schließlich ist es doch geschafft. Sonthofen ist erreicht. Die Sonne brennt mich im Zielbereich auf. Keine Gefahr zu frieren, die Taschen sind trotzdem schon da. Übernachtet wird Camp in einer Kaserne. Und ob man es glaubt oder nicht, bewacht wird diese nicht von ihren Soldaten, sondern von einem privaten Wachdienst. Was sagt uns das über die Bundeswehr? Zumindest, dass sie gastfreundschaftlich ist. Mal sehen, ob und wie ich heute Nacht die Augen zu kriege...

2 Kommentare:

aufgegeben hat gesagt…

Ich bin ja schon gespannt auf die 4. Etappe. Ob sich da das Geheimnis lüftet, warum du in der Etappe 1 - 3 etwa 30 bis 50 Plätze vor dem Spike warst und dann in der 4. auf einmal 30 Plätze dahinter... ?

admin hat gesagt…

es wird sich lüften ...