Sonntag, 6. Juni 2010

TransGermany - Schammelsreiter and friends #1

Mittlerweile drängt wieder dasselble Geräusch in meine Ohren wie zu Beginn der viertägigen Transgermany (TG) - Regen!


(alle Fotos geliehen bei http://picasaweb.google.de/BIKE.Transgermany)

Nach dem traurigen Ausscheiden eines Teammitglieds haben sich noch vier Schammelsreiter der Herausforderung der TG gestellt. Schon die Anfahrt - ein Dank der Fahrerin - erfolgte bei strömendem Regen. "Naja, das hört schon noch auf." Nach den zweischlechtesten Nudeln (wie sich herausstellen sollte) und einer Nacht im Schlafschrank stand am Mittwoch der Start zur "Minitransalp" an. In "mäßigem"Regen (wetter.com) wuchteten wir unsere zwar (unverschämt) kleinen, aber gleichzeitig unverschämt schweren Taschen zum Startbereich. Ok, der Regen hatte nicht, noch lange nicht aufgehört. Dann eine Stunde im Regen warten: Langeweile - Harndrang - einen Riegel essen - Fragen - ein Gel hinunterwürgen - Aufregeung, bei manchen ANGST - Nässe - Kälte - Fragen...


... dann endlich der Stratschuss - und warten, erst bis sich der Tross in Bewegung setzt, dann an der geschlossenen Bahnschranke direkt hinter Garmisch (Züge verkehren ja völlig unvorhersehbar!), dann an der Verengung zum Radweg, dann am ersten Anstieg ... aber dann ging's so richig los! Der Regen war vergessen. In der Regenpelle bildete sich ein feuchtwarmes Mikroklima und die Muskulatur arbeitete auf Höchsttouren.


Die Brille wird nach dem ersten Anstieg weggepackt und es geht in den 40 km langen, natürlich sehr moderaten Ansteig. Es läuft gut, es wird kälter, der Pass wird überschritten, hinunter rase ich Richtung Lermoos. Der erste Verbremser - gerade noch einmal gut gegegangen. Nur noch ein Anstieg - ein Brett, eine sausteile Asphaltrampe. Es läuft immer noch gut. Ich bin reduziert auf meinen Körper, meinen Wasseranteil - hoffentlich ist er hoch genug - , auf meine Kohlenhydratspeicher - hoffentlich sind sie nicht zu früh leer! Es ist geschafft! hinunter geht es auf einem Schotterweg - ich sehe bereits den Zielbereich 500 hm unter mir. Aber nun rächt sich die mäßige Roadbook-Lektüre. Noch ein stich - und noch ein Stich - und noch in Trail und der erste Kpampf - egal, durchdrücken. Endlih wird es technischer. Noch ein wenig durch den Matsch rutschen, ein richtiger Singletrail ... und dann endlich im Ziel.


Ich bin "bis auf die Knochen" (U. Stanciu) durchnässt, mein neues Ritzel ist mehr oder weniger im Arsch. Nach drei, vier Isodrinks erfasst mich die Kälte, Schüttelfrost. Schnell ins Quartier. MartinN hat vorbildliche Vorarbeit geleistet. Ein Wasserschlauch zum Reinigen der Bikes, dann schöne Zimmer für die Menschen. Duschen, aufwärmen im Federbett, dem Regen lauschen... Die erste Etappe ist geschafft - und nicht schlecht. Unter den ersten 200. Gut. Zur Pastaparty, wo es keine Pasta (kein Schaden), sondern Patata gab, war es zwar ein langer Fußmarsch - na klar durch den Regen -, schön war der Abend trotzdem. Mal sehen, wie es weiter geht...

2 Kommentare:

map hat gesagt…

..sehr schön zusammengefasst! Erwähnen sollten wir vielleicht noch, dass wir, einerseits zwar betrübt über das vorzeitige Ausscheiden eines Kameraden, andererseits aber gleichzeitig sehr dankbar über das so zur Verfügung stehende 5. TG-Täschchen waren. Sofort landeten da drin sämtliche Isomatten und Schlafsäcke der Schammelsreiter & Friends. Anders hätten wir das ganze Geraffel niemals nie untergekriegt!! Also, irgendwie ein "Danke" dafür! ;-)

MudShark hat gesagt…

von der ferne, aus der trockenen stube am rechner betrachtet, habe ich mit euch gefroren, und den regen prasseln hören. gleichzeitig nahm ich eine gewisse erleichterung wahr, die anmeldung für dieses rennen noch nicht einmal im traum in erwägung gezogen zu haben.